Windkraftanlage

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== Forschung und Entwicklung ==
== Forschung und Entwicklung ==
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[[Ulrich W. Hütter|Prof. Ulrich Hütter]] etablierte an der [[Universität Stuttgart]] und später an der DFVLR (Vorgänger des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]]) in [[Stuttgart]] die Forschung an der Windenergietechnik. Er hatte bereits während des Zweiten Weltkriegs solche Anlagen konzipiert, damals noch im Umfeld des [[Generalplan Ost]]. Nachdem Ende der 1990er-Jahre die Forschung an der Windenergie in Stuttgart eher abnahm, wurde sie 2004 durch die Gründung des [[Stiftungslehrstuhls Windenergie]] am Institut für Flugzeugbau an der Universität Stuttgart wiederbelebt.
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Prof. Ulrich Hütter etablierte an der Universität Stuttgart und später an der DFVLR (Vorgänger des DLR) in Stuttgart die Forschung an der Windenergietechnik. Er hatte bereits während des Zweiten Weltkriegs solche Anlagen konzipiert, damals noch im Umfeld des Generalplan Ost. Nachdem Ende der 1990er-Jahre die Forschung an der Windenergie in Stuttgart eher abnahm, wurde sie 2004 durch die Gründung des Stiftungslehrstuhls Windenergie am Institut für Flugzeugbau an der Universität Stuttgart wiederbelebt.
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Seit Windkraftanlagen in großer Zahl hergestellt werden, ist die staatliche Forschung in Universitäten und Forschungsinstituten verstärkt worden. Ein Beispiel ist die Gründung des [[Deutschen Windenergie-Institut]] (DEWI), mit Sitz in [[Wilhelmshaven]] im Jahr 1990, wo alle zwei Jahre die [[Deutsche Windenergie-Konferenz]] (DEWEK) stattfindet.
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Seit Windkraftanlagen in großer Zahl hergestellt werden, ist die staatliche Forschung in Universitäten und Forschungsinstituten verstärkt worden. Ein Beispiel ist die Gründung des Deutschen Windenergie-Institut (DEWI), mit Sitz in Wilhelmshaven im Jahr 1990, wo alle zwei Jahre die Deutsche Windenergie-Konferenz (DEWEK) stattfindet.
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Das [[Fraunhofer-Gesellschaft|Fraunhofer]]-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES befasst sich mit anwendungsorientierter Forschung und ist in 2009 aus dem ehemaligen Fraunhofer-Center für Windenergie und Meerestechnik CWMT in [[Bremerhaven]] sowie dem Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) in [[Kassel]] hervorgegangen.
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Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES befasst sich mit anwendungsorientierter Forschung und ist in 2009 aus dem ehemaligen Fraunhofer-Center für Windenergie und Meerestechnik CWMT in Bremerhaven sowie dem Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) in Kassel hervorgegangen.
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Ein Schwerpunkt der Forschung sind Offshore-Windkraftanlagen und deren Einfluss auf die [[Ökosystem]]e vor der Küste. Es wird auch das Zusammenspiel von Windstrom und konventionell erzeugtem Strom untersucht. Ein Aspekt ist dabei die Unstetigkeit der Windleistung, die mit [[Energiespeicher]]n kompensiert werden könnte. Techniken existieren bereits in Form von [[Pumpspeicherkraftwerk]]en, elektrochemischen [[Akkumulator]]zellen und Verfahren, die überschüssige Energie in chemische [[Energieträger]] (beispielsweise [[Wasserstoff]]) umwandeln.  
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Ein Schwerpunkt der Forschung sind Offshore-Windkraftanlagen und deren Einfluss auf die Ökosysteme vor der Küste. Es wird auch das Zusammenspiel von Windstrom und konventionell erzeugtem Strom untersucht. Ein Aspekt ist dabei die Unstetigkeit der Windleistung, die mit Energiespeichern kompensiert werden könnte. Techniken existieren bereits in Form von Pumpspeicherkraftwerken, elektrochemischen Akkumulatorzellen und Verfahren, die überschüssige Energie in chemische Energieträger (beispielsweise Wasserstoff) umwandeln.  
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Auf der [[Norwegen|norwegischen]] Insel [[Utsira]] wurde im August 2004 das erste autarke Stromnetz eingeweiht, das ausschließlich von Windenergie als [[Primärenergie]] gespeist wird. In dem auf zwei bis drei Jahre angelegten Versuch, dem ersten in diesem Maßstab, sollen zehn der insgesamt siebzig Haushalte ihren Strom von zwei [[Enercon]] E-40-Anlagen beziehen. Kurzfristige Stromschwankungen werden durch einen [[Schwungrad]]speicher (5 kWh) ausgeglichen. Überschüssige Energie wird in Form von Wasserstoff in einem Druckspeicher mit einer Kapazität von maximal drei Tagen zwischengespeichert. Dieser wird bei Flaute oder Sturm, also dann, wenn die Anlagen nicht ausreichend Energie liefern, über eine 60-Kilowatt-[[Brennstoffzelle]] wieder in Strom umgesetzt. Ein Generator dient während der Erprobungsphase zur Absicherung gegen Stromausfall. Einer der Hauptinvestoren ist der norwegische (Öl-)Konzern [[Norsk Hydro]] mit seiner Wasserstoffsparte.
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Auf der norwegischen Insel Utsira wurde im August 2004 das erste autarke Stromnetz eingeweiht, das ausschließlich von Windenergie als Primärenergie gespeist wird. In dem auf zwei bis drei Jahre angelegten Versuch, dem ersten in diesem Maßstab, sollen zehn der insgesamt siebzig Haushalte ihren Strom von zwei Enercon E-40-Anlagen beziehen. Kurzfristige Stromschwankungen werden durch einen Schwungradspeicher (5 kWh) ausgeglichen. Überschüssige Energie wird in Form von Wasserstoff in einem Druckspeicher mit einer Kapazität von maximal drei Tagen zwischengespeichert. Dieser wird bei Flaute oder Sturm, also dann, wenn die Anlagen nicht ausreichend Energie liefern, über eine 60-Kilowatt-Brennstoffzelle wieder in Strom umgesetzt. Ein Generator dient während der Erprobungsphase zur Absicherung gegen Stromausfall. Einer der Hauptinvestoren ist der norwegische (Öl-)Konzern Norsk Hydro mit seiner Wasserstoffsparte.
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Derzeit werden [[Schwimmende Windkraftanlage|schwimmende Offshore-Windkraftanlagen]] weit ab von der Küste getestet.<ref>Peter Fairley: [http://www.heise.de/tr/artikel/Windenergie-aus-tiefen-Gewaessern-275338.html ''Windenergie aus tiefen Gewässern.''] In: ''Technology Review.'' Nr.&nbsp;7, 2008.</ref>
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Derzeit werden schwimmende Offshore-Windkraftanlagen weit ab von der Küste getestet.
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Im Mai 2009 ließ die Firma Windtest in Frimmersdorf bei Köln ein Windkraftrad mit einer Nabenhöhe von 133 Meter aufstellen. Es ist die erste Windkraftanlage weltweit mit „Hybridturmtechnik“: der untere Teil des Turms ist aus Beton-Fertigteilen, in die etwa 100 Wagenladungen Beton hineingegossen wurden, bevor die übrige Windkraftanlage aufgesetzt wurde. Man erwartet von den 33 Metern mehr Höhe eine ungefähr 20&nbsp;Prozent höhere Stromausbeute.<ref>Wiljo Piel: [http://www.ngz-online.de/grevenbroich/nachrichten/Windtest-checkt-Weltneuheit_aid_639897.html ''Grevenbroich: Windtest checkt Weltneuheit.''] In: ''NGZ Online.'' 18. November 2008.</ref><ref>Jürgen Stock: [http://nachrichten.rp-online.de/regional/windrad-hoeher-als-koelner-dom-1.37886 ''Windrad höher als Kölner Dom.''] In: ''Rheinische Post.'' 15. Mai 2009, Seite A3.</ref>
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Im Mai 2009 ließ die Firma Windtest in Frimmersdorf bei Köln ein Windkraftrad mit einer Nabenhöhe von 133 Meter aufstellen. Es ist die erste Windkraftanlage weltweit mit „Hybridturmtechnik“: der untere Teil des Turms ist aus Beton-Fertigteilen, in die etwa 100 Wagenladungen Beton hineingegossen wurden, bevor die übrige Windkraftanlage aufgesetzt wurde. Man erwartet von den 33 Metern mehr Höhe eine ungefähr 20&nbsp;Prozent höhere Stromausbeute
== Internationale Rekorde ==
== Internationale Rekorde ==

Version vom 7. Februar 2011, 12:08 Uhr

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