Polyamide

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(Chemische Konstitution)
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#* ''Copolyamide:'' das Polyamid leitet sich von mehreren unterschiedlichen Monomeren ab. Solche Polyamide lassen sich nur durch Angabe mehrerer Wiederholeinheiten beschreiben. Beispiele hierfür sind das PA aus Caprolactam, Hexamethylendiamin und Adipinsäure [NH-(CH<sub>2</sub>)<sub>6</sub>–NH–CO–(CH<sub>2</sub>)<sub>4</sub>–CO]<sub>n</sub>–[NH–(CH<sub>2</sub>)<sub>5</sub>–CO]<sub>m</sub> (PA 6/66), oder PA aus Hexamethylendiamin, Adipinsäure und Sebacinsäure [NH–(CH<sub>2</sub>)<sub>6</sub>–NH–CO–(CH<sub>2</sub>)<sub>4</sub>–CO]<sub>n</sub>–[NH–(CH<sub>2</sub>)<sub>6</sub>–NH–CO–(CH<sub>2</sub>)<sub>8</sub>–CO]<sub>m</sub> (PA 66/610). Zu beachten ist, dass die angegebenen Formeln lediglich die Polymerzusammensetzung beschreiben, nicht aber die Abfolge der Monomereinheiten; diese sind üblicherweise statistisch über die Polymerketten verteilt.
#* ''Copolyamide:'' das Polyamid leitet sich von mehreren unterschiedlichen Monomeren ab. Solche Polyamide lassen sich nur durch Angabe mehrerer Wiederholeinheiten beschreiben. Beispiele hierfür sind das PA aus Caprolactam, Hexamethylendiamin und Adipinsäure [NH-(CH<sub>2</sub>)<sub>6</sub>–NH–CO–(CH<sub>2</sub>)<sub>4</sub>–CO]<sub>n</sub>–[NH–(CH<sub>2</sub>)<sub>5</sub>–CO]<sub>m</sub> (PA 6/66), oder PA aus Hexamethylendiamin, Adipinsäure und Sebacinsäure [NH–(CH<sub>2</sub>)<sub>6</sub>–NH–CO–(CH<sub>2</sub>)<sub>4</sub>–CO]<sub>n</sub>–[NH–(CH<sub>2</sub>)<sub>6</sub>–NH–CO–(CH<sub>2</sub>)<sub>8</sub>–CO]<sub>m</sub> (PA 66/610). Zu beachten ist, dass die angegebenen Formeln lediglich die Polymerzusammensetzung beschreiben, nicht aber die Abfolge der Monomereinheiten; diese sind üblicherweise statistisch über die Polymerketten verteilt.
# nach Art des Erweichungs-/Erstarrungsverhaltens
# nach Art des Erweichungs-/Erstarrungsverhaltens
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#* ''teilkristalline Polyamide:'' bilden beim Abkühlen aus der Schmelze kristalline Domänen (Phasenübergang 1. Ordnung). In der Regel erstarrt nicht die gesamte Schmelze kristallin, sondern es bilden sich auch [[Amorphes Material|amorphe]] Domänen (siehe unten). Das Verhältnis zwischen kristallinen und amorphen Domänen wird von der chemischen Natur des Polyamids und den Abkühlbedingungen bestimmt. Zusätzlich kann die Kristallisation durch nukleierende oder antinukleierende Additive gefördert oder behindert werden. Leicht kristallisierende Polyamide sind z.&nbsp;B. das PA 46 oder das PA 66, schwer kristallisierende Polyamide sind z.&nbsp;B. das PA mXD6 aus m-Xylylendiamin und Adipinsäure oder bestimmte Copolyamide.
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#* ''teilkristalline Polyamide:'' bilden beim Abkühlen aus der Schmelze kristalline Domänen (Phasenübergang 1. Ordnung). In der Regel erstarrt nicht die gesamte Schmelze kristallin, sondern es bilden sich auch amorphe Domänen (siehe unten). Das Verhältnis zwischen kristallinen und amorphen Domänen wird von der chemischen Natur des Polyamids und den Abkühlbedingungen bestimmt. Zusätzlich kann die Kristallisation durch nukleierende oder antinukleierende Additive gefördert oder behindert werden. Leicht kristallisierende Polyamide sind z.&nbsp;B. das PA 46 oder das PA 66, schwer kristallisierende Polyamide sind z.&nbsp;B. das PA mXD6 aus m-Xylylendiamin und Adipinsäure oder bestimmte Copolyamide.
#* ''amorphe Polyamide:'' erstarren glasartig aus der Schmelze. Im festen Zustand gibt es keine Fernordnung der Wiederholungseinheiten. Der Übergang zwischen fest und flüssig wird durch die [[Glasübergangstemperatur]] ([[Phasenübergang]] 2. Ordnung) beschrieben. Beispiele sind das PA aus Hexamethylendiamin und Isophthalsäure (PA 6I) und bestimmte Copolyamide. Im Allgemeinen enthalten amorphe Polyamide Monomereinheiten, die eine regelmäßige, kristalline Anordnung der Ketten unmöglich machen. Unter extremen Abkühlbedingungen können auch ansonsten teilkristalline Polyamide amorph erstarren.
#* ''amorphe Polyamide:'' erstarren glasartig aus der Schmelze. Im festen Zustand gibt es keine Fernordnung der Wiederholungseinheiten. Der Übergang zwischen fest und flüssig wird durch die [[Glasübergangstemperatur]] ([[Phasenübergang]] 2. Ordnung) beschrieben. Beispiele sind das PA aus Hexamethylendiamin und Isophthalsäure (PA 6I) und bestimmte Copolyamide. Im Allgemeinen enthalten amorphe Polyamide Monomereinheiten, die eine regelmäßige, kristalline Anordnung der Ketten unmöglich machen. Unter extremen Abkühlbedingungen können auch ansonsten teilkristalline Polyamide amorph erstarren.

Version vom 2. Februar 2011, 12:17 Uhr

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