Getriebe

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(Begriffsdefinitionen)
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== Begriffsdefinitionen ==
== Begriffsdefinitionen ==
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Getriebe sind mechanische Bauteile ([[Maschinenelement]]e) zum Übertragen und Wandeln von:
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Getriebe sind mechanische Bauteile (Maschinenelemente) zum Übertragen und Wandeln von:
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* ''[[Drehzahl]]en''
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* ''Drehzahlen''
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* ''[[Drehrichtung]]en''
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* ''Drehrichtungen''
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* ''[[Drehmoment]]en''
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* ''Drehmomenten''
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* ''[[Kraft|Kräften]]''
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* ''Kräften''
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In Anlehnung an ''[[VDI-Richtlinie]] [[VDI 2127]]'':  
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In Anlehnung an ''VDI-Richtlinie VDI 2127'':  
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:''Getriebe dienen zur Übertragung und Umformung ([[Übersetzung (Technik)|Übersetzung]]) von Bewegungen, Energie und/oder Kräften.''
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:''Getriebe dienen zur Übertragung und Umformung (Übersetzung) von Bewegungen, Energie und/oder Kräften.''
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Sie sind meist mechanische Vorrichtungen ([[einfache Maschine]]), können aber auch auf [[Hydraulik|hydraulischen]], [[Pneumatik|pneumatischen]], [[Elektromagnetismus|elektromagnetischen]] Prinzipien beruhen. Sie bestehen aus mindestens drei Gliedern, von denen eines das ''Gestell'' bildet.
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Sie sind meist mechanische Vorrichtungen (einfache Maschine), können aber auch auf hydraulischen, pneumatischen, elektromagnetischen Prinzipien beruhen. Sie bestehen aus mindestens drei Gliedern, von denen eines das ''Gestell'' bildet.
* Generelle primäre Funktion eines jeden Getriebes ist die Anpassung einer gegebenen Eingangsdrehzahl, z. B. die Drehzahl von Elektromotoren, an eine geforderte Ausgangsdrehzahl, z. B. für ein Werkzeug. Beispiele: Motor des Rasierers an Drehzahl der Rundmesser oder Automotordrehzahl (6000 U/min) am Getriebeeingang soll am Getriebeausgang 1000 U/min haben. Im 4. oder 5. Gang gilt üblich bei Ottomotoren 1:1, d. h. „direkter“ Gang.
* Generelle primäre Funktion eines jeden Getriebes ist die Anpassung einer gegebenen Eingangsdrehzahl, z. B. die Drehzahl von Elektromotoren, an eine geforderte Ausgangsdrehzahl, z. B. für ein Werkzeug. Beispiele: Motor des Rasierers an Drehzahl der Rundmesser oder Automotordrehzahl (6000 U/min) am Getriebeeingang soll am Getriebeausgang 1000 U/min haben. Im 4. oder 5. Gang gilt üblich bei Ottomotoren 1:1, d. h. „direkter“ Gang.
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* Übersetzungsgetriebe. Beispiel bei [[Riemengetriebe|Riemenscheiben]]: Die Drehzahl des Eingangsrades ist am Ausgang um den Faktor n<sub>2</sub>/n<sub>1</sub> größer. Die gewünschte (größere) Ausgangsdrehzahl erreicht man durch das Verhältnis der Durchmesser von Eingang (D<sub>1</sub>) zu Ausgang (D<sub>2</sub>); bei D<sub>1</sub> = 42&nbsp;cm mit n = 100&nbsp;U/min und D<sub>2</sub>&nbsp;=&nbsp;14&nbsp;cm ergibt sich die Ausgangsdrehzahl n<sub>2</sub>: D<sub>1</sub>/D<sub>2</sub> = n<sub>2</sub>/n<sub>1</sub>. n<sub>2</sub> = 42/14&nbsp;×&nbsp;100&nbsp;=&nbsp;300&nbsp;U/min. Dies ist ohne Formel, durch Überlegung einfacher zu lösen. Hat das große Rad dreifachen Durchmesser i. Vgl. zum kleinen, hat es auch 3 Mal soviel Umfang. Dreht sich dieser Umfang 1 Mal, muss sich das kleine Rad 3 Mal drehen, also hat es auch dreifache Drehzahl. Dieses Verhältnis kann sich belastet oder unbelastet '''nicht''' ändern;
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* Übersetzungsgetriebe. Beispiel bei Riemenscheiben: Die Drehzahl des Eingangsrades ist am Ausgang um den Faktor n<sub>2</sub>/n<sub>1</sub> größer. Die gewünschte (größere) Ausgangsdrehzahl erreicht man durch das Verhältnis der Durchmesser von Eingang (D<sub>1</sub>) zu Ausgang (D<sub>2</sub>); bei D<sub>1</sub> = 42&nbsp;cm mit n = 100&nbsp;U/min und D<sub>2</sub>&nbsp;=&nbsp;14&nbsp;cm ergibt sich die Ausgangsdrehzahl n<sub>2</sub>: D<sub>1</sub>/D<sub>2</sub> = n<sub>2</sub>/n<sub>1</sub>. n<sub>2</sub> = 42/14&nbsp;×&nbsp;100&nbsp;=&nbsp;300&nbsp;U/min. Dies ist ohne Formel, durch Überlegung einfacher zu lösen. Hat das große Rad dreifachen Durchmesser i. Vgl. zum kleinen, hat es auch 3 Mal soviel Umfang. Dreht sich dieser Umfang 1 Mal, muss sich das kleine Rad 3 Mal drehen, also hat es auch dreifache Drehzahl. Dieses Verhältnis kann sich belastet oder unbelastet '''nicht''' ändern;
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* Die ''[[Übersetzung (Technik)|Übersetzung]]'' ist bei Getrieben das Verhältnis zwischen Antriebs- und Abtriebsdrehzahl. Das Verhältnis ändert sich in belastetem Zustand natürlich nicht.
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* Die ''Übersetzung'' ist bei Getrieben das Verhältnis zwischen Antriebs- und Abtriebsdrehzahl. Das Verhältnis ändert sich in belastetem Zustand natürlich nicht.
* Untersetzungsgetriebe. Ausgangsdrehzahl wird niedriger. Die Zähnezahl Z<sub>1</sub> sei 13 mit n<sub>1</sub> = 500&nbsp;U/min und Z<sub>2</sub> sei 28. Es gilt: Z<sub>1</sub>/Z<sub>2</sub> =&nbsp;n<sub>2</sub>/n<sub>1</sub>; dann ist n<sub>2</sub>&nbsp;=&nbsp;Z<sub>1</sub>/Z<sub>2</sub>&nbsp;×&nbsp;n<sub>1</sub> = 13/28&nbsp;×&nbsp;500= 232,1&nbsp;U/min.
* Untersetzungsgetriebe. Ausgangsdrehzahl wird niedriger. Die Zähnezahl Z<sub>1</sub> sei 13 mit n<sub>1</sub> = 500&nbsp;U/min und Z<sub>2</sub> sei 28. Es gilt: Z<sub>1</sub>/Z<sub>2</sub> =&nbsp;n<sub>2</sub>/n<sub>1</sub>; dann ist n<sub>2</sub>&nbsp;=&nbsp;Z<sub>1</sub>/Z<sub>2</sub>&nbsp;×&nbsp;n<sub>1</sub> = 13/28&nbsp;×&nbsp;500= 232,1&nbsp;U/min.
* Die ''Abtriebswelle'' soll eine geforderte Drehzahl n<sub>2</sub> erreichen. Je nach Verhältnis der Zähnezahlen von Eingangs-(Z<sub>1</sub>) und Ausgangszahnrad (Z<sub>2</sub>) wird die Anpassung der Drehzahl n<sub>1</sub> (Motor) am Getriebeausgang n<sub>2</sub> erreicht. Es gilt: n<sub>1</sub>/n<sub>2</sub> = Z<sub>2</sub>/Z<sub>1</sub>. Beispiel: Motorwelle n = 2000&nbsp;U/min; d. h. Eingang Getriebe n<sub>1</sub> = 2000&nbsp;U/min mit Z<sub>1</sub> = 12 Zähne; das Ausgangszahnrad (Z<sub>2</sub>) habe 24 Zähne. Es wird sich somit mit n<sub>2</sub> = Z<sub>1</sub>/Z<sub>2</sub>&nbsp;×&nbsp;n<sub>1</sub> drehen = 12/24 b 2000 = 1000&nbsp;U/min.
* Die ''Abtriebswelle'' soll eine geforderte Drehzahl n<sub>2</sub> erreichen. Je nach Verhältnis der Zähnezahlen von Eingangs-(Z<sub>1</sub>) und Ausgangszahnrad (Z<sub>2</sub>) wird die Anpassung der Drehzahl n<sub>1</sub> (Motor) am Getriebeausgang n<sub>2</sub> erreicht. Es gilt: n<sub>1</sub>/n<sub>2</sub> = Z<sub>2</sub>/Z<sub>1</sub>. Beispiel: Motorwelle n = 2000&nbsp;U/min; d. h. Eingang Getriebe n<sub>1</sub> = 2000&nbsp;U/min mit Z<sub>1</sub> = 12 Zähne; das Ausgangszahnrad (Z<sub>2</sub>) habe 24 Zähne. Es wird sich somit mit n<sub>2</sub> = Z<sub>1</sub>/Z<sub>2</sub>&nbsp;×&nbsp;n<sub>1</sub> drehen = 12/24 b 2000 = 1000&nbsp;U/min.
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* Multipliziert man die [[Nennleistung]] mit den Betriebsfaktoren, so erhält man die ''Bemessungsleistung''.
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* Multipliziert man die Nennleistung mit den Betriebsfaktoren, so erhält man die ''Bemessungsleistung''.
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* Der ''[[Wirkungsgrad]]'' <math>\eta</math> eines Getriebes ergibt sich aus dem Verhältnis der Abtriebs- zur Antriebsleistung (ca. 93-95 Prozent).
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* Der ''Wirkungsgrad'' η eines Getriebes ergibt sich aus dem Verhältnis der Abtriebs- zur Antriebsleistung (ca. 93-95 Prozent).
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* Der ''Stellbereich'' R oder <math>S_V</math> ist das Verhältnis der maximalen zur minimalen Übersetzung.
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* Der ''Stellbereich'' R oder SV ist das Verhältnis der maximalen zur minimalen Übersetzung.
== Getriebe mit gleichmäßiger Übersetzung (für Drehbewegung) ==
== Getriebe mit gleichmäßiger Übersetzung (für Drehbewegung) ==

Version vom 8. Februar 2011, 14:32 Uhr

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